Amsel-Population - Sozialstruktur der Amsel

Die Sozialstruktur der Amsel


Die konkreten Beziehungen zwischen den Individuen werden als Sozialstrukturen bezeichnet. Sie ist abhängig von der Populationsstruktur, die von der Populationsdichte, Fortpflanzung etc. geregelt wird.

Entsprechend dieser Strukturen wird das Verhalten der Individuen bestimmt. Im Jahresverlauf wandeln sich diese Sozialstrukturen: Mit der Betreuung der heranwachsenden Jungen wird aufgehört und der Nachwuchs aus dem Revier vertrieben. Im Herbst wird das Revier aufgegeben und das Gebiet verlassen. Die Amseln sind dann nahe der Nahrungsquellen anzutreffen.

Beobachtungen ergaben, dass etwa 70 Prozent einer Populationn Standvögel waren - also nicht nach Süden geflogen waren. Ältere Amseln hatten ihr Territorium nicht verlassen - selbst das Weibchen war geblieben.

Der Jahreszyklus beginnt mit dem Abschluss der Mauser und mit Beginn der Brutzeit. Selbst die Jungvögel mausern sich.

Ende August werden die Reviergrenzen neufestgelegt und es kann deshalb zu Grenzstreitigkeiten kommen. Im September sind diese beigelegt. Meist sind es die gleichen wie im vorangegangenen Jahr.

Bestimmte Plätze werden von Altamseln und Jungvögeln gleichermaßen für die Nahrungssuche aufgesucht, weshalb diese als Revier nicht besetzt werden.

Während des Winters besetzen Jungamseln frei gewordene Reviere und zum Teil auch welche von Altvögeln. Erst im Februar/März werden die im September definierten Reviere besetzt.

Auch Weibchen besetzen Reviere und verteidigen diese gegen andere Weibchen. Manchmal bilden sie mit alten oder jungen Amselmännchen Scheinpaare. Oft lösen sich diese Paare vor der Brutzeit, nur wenige bleiben auch zusammen. Vor allem bei milder Witterung ist das so. Bei Kälte sind die Amseln gezwungen umherzuwandern.